6. Tag, (05)Braunwald-Klausenpass

Wetter: vormittags leicht bewölkt, nachmittags bedeckt und leichter Regen.

Nach dem Frühstück mit sehr gutem Ruchbrot, starte ich in Braunwald (9:45). Den Wegweiser mit der ‚1‘ finde ich nicht am Hauptwegweiser. Laufe ich halt nach Nussbüel. Das stimmt später auch.

Eine Stunde lang verspüre ich den Muskelkater, dann läuft es sich ein und er verschwindet. Doch heute verspüre ich einen leichten Schmerz (ich tippe auf das linke Hüftgelenk), der dann zwar nach 2 Stunden auch weggeht, aber trotzdem nachdenklich stimmt.

Der erste Teil ist wunderschön. Durch ein Wald/Wiesen Gebiet geht es langsam hoch. Links die Aussicht auf die Felswand, vorbei an der Alp Nussbüel mit seehr einladender Terrasse. Es geht weiter hoch bald eröffnet sich der Blick auf Urnerboden. Weiter hinten der Pass.

Ich mache eine lange Mittagspause (12:30), denn ich will die Nudeln auf dem Gaskocher warm machen. Es gibt also Penne mit Elmer Alpkäse und Braunwaldner Oregano, den ich da pflück. Auch der Abwasch im Bergbach geht gut mit dem biologisch abbaubaren Wilderness Wash. Nur der Käse klebt hartnäckig. Aber die Natur hat was bereit für mich: Als Schwamm verwende ich Moos.
Bevor ich weiter laufe, noch ein Blick auf die Füsse. Ein Fersenplaster löst sich immer mehr. Weg damit. Oh, Schreck! Darunter kommt eine Blase zum Vorschein. Die war vorher nicht. Komisch? Mit vorgeglühter Messerspitze und neuem Pflaster geht es an die Arbeit.

Die Karte zeigt mir, dass ich nun die erkämpften Höhenmeter wieder hergeben und dann erst noch der Strasse lang laufen soll. Wo es runtergeht habe ich aber übersehen. Generell in diesem Gebiet ist die Markierung schlechter im Vergleich zu vorherigen Etappen.

Auf dem Urnerboden führt der Weg alles dem Bach entlang nach hinten. Ich will Wasser für den Aufstieg, doch die Kuhtränken haben so ein neuartiges Ventilsystem dran. Was soll ich damit? Den Umweg ins Dorf will ich nicht machen. Also muss das Wasser reichen. Es regnet leicht, aber die WetterApp meint es wird nicht viel. Trotzdem mache ich eine Pause bei einer Hütte unterm Dach.

Der Aufstieg beginnt. Neben Motorräder, Autos und Bussen bin ich der Einzige, der zu Fuss hochgeht. Dann verpass ich eine Wegweisermarkierung auf einem Stein, weil eine grosse Kuh davor steht. Ich steh im Gelände und es geht nicht weiter. Rucksack weg und nach geschaut. Irgendwas war gerade anders. Bevor ich bisher den Rucksack absetzten konnte, musste jeweils die Kamera ablegen. Die Kamera! Sie ist nicht da! Bestimmt unten bei der Hütte hängen lassen. Ohne Rucksack geh ich wieder runter und finde sie auch. Das hat Extrakraft gekostet. Zum Glück war ich noch nicht so weit und zum Glück stand die Kuh da wo sie stand, sonst hätt ich nicht bemerkt, dass die Kamera fehlt.

Ich erreiche die Klausenpasshöhe (17:45). Der Blick zurück über Urnerboden ist gewaltig. Von da hinten um die Ecke komm ich. Unglaublich was man mit Muskelkraft schafft.

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Im Hotel Klausenpasshöhe kriege ich ein Zimmer für 55.- inkl Frühstück und topmodernem Etagenbad. Das günstigere Touristenlager ist im Umbau.

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