20. Tag (18) L’Etivaz-Col de Chaude

Guten Morgen in L’Etivaz, der berühmten Käsekleinstadt – eher ein Dorf. Um 7 Uhr frühstücken alle. Natürlich gibt es den Käse von hier. Er ist der kleine Bruder vom Gruyère. Würzig, fruchtig, cremig. Toll, schmeckt mir sehr gut.

Bevor ich gehe schreibe ich meinen Blog vom Vortag, denn auf der Alp, wo ich schlafen will, gibt es kaum Strom und Internet. Ich gehe los. Im Laden kaufe ich dann einen gereiften 2014er. Davon möchte ich dann in der Mittagspause essen. Jetzt aber los. Da höre ich ein Gebimmel in der Ferne. Das muss ein Alpabzug sein. Also warte ich doch noch mit loslaufen und positioniere mich um zwei, drei Bilder zu schiessen und zwar so, dass der Betrachter die Kühe und den vollen Käsekeller im Hintergrund schön sieht.
In diesem Keller liegen Hunderte von Käselaiben. Von hier wird er verkauft in die schweiz, aber auch nach Paris und New York.

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Nun geht es entlang dem Flüsschen La Tourneresse. Bald geht es hoch nach La Lécherette – c’est chouette! Dann kommt ein weniger schöner Abschnitt. Auf einem langweiligen Teersträsschen Richtung Solomont. Die Aussicht ist dafür toll. Ich wähle eine alternative und laufe hinunter zum Stausee und diesem entlang. Damit wid der Weg kürzer und abwechslungsreicher. Es ist nämlich heiss und ich möchte baden. Beim Damm mache ich Pause (13:00). Gar nicht so einfach in das kühle Nass zu kommen, denn die Ufer sind steinig, steil und rutschig. Der See wird auch sofort sehr tief. Etwas mulmig ist mir so nah an der Staumauer und bei der Vorstellung an die Tiefe.

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Es geht weiter (14:00). Ein demotivierender Abstieg auf einem Teersträsschen mit Ausblick auf den bevor stehenden Anstieg gegenüber. In Vuichoude d’en Bas beginnt dann der lohnenswerte Aufstieg zu meinem Tagesziel, die Alphütte Chaude. Huguette und Olivier sind noch auf der Alp. Das haben sie mir per SMS bestätigt. Sie bieten einen Massenschlag an. Das ist mir lieber wie der touristische Rochers de Naye mit den seltsamen mongolischen Jurten, die da aufgestellt wurden.

Als ich ankomme herrscht geschäftiges Treiben: Traktoren fahren, Aggregate laufen nur der Hund liegt faul an der Sonne.

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Huguette kommt raus als sie mich sieht und ich bestelle ein kleines Bier. Sie erzählt mir, dass ich Glück habe, denn nächsten Dienstag fahren sie heim ins Tal. Über 70 Kühe, der Sohn, zwei Helferburschen aus dem Kosovo und Hund Lucky. Dann bin ich wohl der Letzte der diese Saison hier oben übernachtet. Der Massenschlag liegt direkt über dem Kuhstall. Hier schlafen auch die Knechte, gleich ein Zimmer nebenan. Ich wünsche mir, dass wir Znacht alle zusammen essen, d.h. dann aber erst 19:30. Die Tiere und die Arbeit kommen immer zuerst. So ist es auch beim Frühstück.

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Olivier offeriert noch ein Fläschchen Rosé. Zum Essen haben wir Hörndli mit viel geriebenem Käse und Tomatensauce. Bereits um 20:30 wünscht man sich eine gute Nacht.

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